Mir bleibt nichts erspart

25.08.

10 Uhr war ich startklar. Heute lag nur eine kurze Strecke von 50km vor mir. Den Weg aus Tallinn raus zu finden war nicht so leicht, zwei Mal verfuhr ich mich und musste wieder umkehren. Als ich dann nach 2 Stunden den Stadtrand erreichte, lag ein gut ausgebauter Radweg vor mir. Es ging entlang eines Sees und dann durch einen Wald, die Strecke fuhr sich super, doch dann endete der Radweg auf einer großen Straße. Nach 40km ging mir das Wasser in meiner Trinkflasche aus und ich hielt an einer Bushaltestelle um aus meinem 5l-Wasserbehälter Wasser nachzufüllen. Doch es war kein Wasser mehr da, der ganze Inhalt des Behälters hatte sich in einer meiner Fahrradtasche verteilt. Da sich in der Tasche neben Medikamenten und Klopapier auch Seife befand war es nicht nur nass sondern auch voller Seifen. Nachdem ich alle Sachen zum Trocknen nach draußen gelegt hatte, sortierte ich erst einmal aus war nicht mehr zu retten war. Die meisten Medikamente und auch das Klopapier fanden ihren Weg in den Mülleimer. Da ich jetzt eh warten musste konnte ich auch mein noch klitschnasses Zelt, was seit Helsinki nicht mehr die Tasche verlassen hatte, zum Trocknen ausbreiten. Doch auch hier gab es eine böse Überraschung, der Schlafsack und die Decke, die beide ebenfalls in der Zelttasche eingepackt waren, was nass. Nun war meine gute Laune vom Morgen endgültig verflogen und ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Den nassen Daunenschlafsack in der Hand rief ich meine Mutter an. Da die Sonne vom Himmel knallte entschied ich mich noch drei Stunden an der Bushaltestelle zu verbringen. Der Durst den ich schon vor der bösen Überraschung hatte wurde mit der Zeit immer stärker, also machte ich mich nach 3 Stunde auf den Weg um irgendwo noch Wasser aufzutreiben. In der nächsten großen Stadt hatte noch ein Supermarkt offen. 5 l Wasser habe ich mir gleich besorgt. Als alles verstaut war, ging es weiter, mittlerweile war es schon 19:30 Uhr und weit und breit keine Möglichkeit zum Zelten. Nach 10 km entschied ich mich mein Zelt auf einem Feld aufzustellen. Als alles fertig war ging es sofort ins Bett, diese ganze Sache mit dem Wasser hatte mich ziemlich fertig gemacht.

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